Namibias Bevölkerungsentwicklung ist durch eine reiche und komplexe Geschichte geprägt. Die ältesten Bewohner des Landes sind die San, auch bekannt als Buschleute, die seit Jahrtausenden in der Region leben. Im Laufe der Jahrhunderte zogen verschiedene Bantu-Völker, darunter die Ovambo und Herero, in das Gebiet und etablierten ihre eigenen Kulturen und Gesellschaften.


Namibia interaktiv


Im späten 19. Jahrhundert wurde Namibia von Deutschland kolonialisiert, was die soziale und wirtschaftliche Struktur des Landes erheblich veränderte. Bis heute bleibende Spuren sind der hohe Anteil Ev.-luth. Christen (50%), eine über den Anteil an Muttersprachlern (ca. 22.000) deutlich hinausgehende Verbreitung der deutschen Sprache, aber auch ein insgesamt für afrikanische Standards hoher Lebenskomfort.

Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm Südafrika die Verwaltung und führte ein Apartheid-System ein, das tiefgreifende Ungerechtigkeiten und soziale Spannungen verursachte. Die Nachwirkungen der Rassentrennung sind in Namibia heute allerdings deutlich weniger zu spüren als etwa im Nachbarland Südafrika.

Nach einem langen Befreiungskampf erlangte Namibia 1990 seine Unabhängigkeit. Seitdem hat sich die Bevölkerung stetig entwickelt, wobei Vielfalt und Verständigung zu den zentralen Merkmalen der namibischen Gesellschaft gehören. Die Vergangenheit der San, die Einflüsse der Bantu-Völker, die deutsche Kolonialzeit und die südafrikanische Verwaltung prägen bis heute die Identität Namibias.